Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.
Schweizer-Briefmarken erzählen Geschichte

(Quelle: Die Lupe und Internet)

Die Schweiz als Seefahrernation

1860 kamen erste Anregungen zur Schaffung einer Schweizer Flagge auf den Weltmeeren. Damals war es noch umstritten, ob ein Binnenstaat eine eigene Flagge führen dürfe. Erst die Konferenz des Völkerbundes im Jahr 1921 in Barcelona wurde das Flaggenrecht auch für Staaten ohne Meeresküste anerkannt. Dieses Recht wurde 1958 in der Genfer Konvention über die Hohe See und 1982 auch im Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen bestätigt. Der Bundesrat verabschiedete im April 1941 im Notrecht die gesetzliche Grundlage und ermöglichte damit noch im selben Monat die Einflaggung des ersten maritimen Handelsschiffes SS CALANDA. Die schweizerischen Handelsschiffe werden von privaten Reedern betrieben. Sie stehen jedoch unter dem Schutz der Schweiz, deren Flagge sie führen. Dafür ist der Bund berechtigt, die Schiffe in Krisen- und Notzeiten in den Dienst der Landesversorgung zu stellen.

Pionierin auf allen Ebenen

Marie Vögtlin; geboren 1845 in Bözen (AG), war die erste Schweizerin die an der Universität Zürich Medizin studierte. In Leipzig und Dresden bildete sie sich als erste Frau Europas zur Fachärztin für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten weiter und eröffnete als erste Schweizer Ärztin eine eigene Praxis. Sie war Mitbegründerin der Pflegerinnenschule Zürich, dem ersten Spital für Frauen in der Schweiz, das von Frauen geleitet wurde. Sie setzte sich in der Öffentlichkeit insbesondere für die Frauenbildung und das Frauenstimmrecht ein.

Henri Nestlé, der Visionär

1814 in Frankfurt a.M. geboren, wanderte er nach einer Apothekerlehre nach Vevey aus. Nach einigen Höhen und Tiefen in seinem jungen Leben, entwickelte er auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ein komplettes Kindernahrungsmittel, das «Kindermehl». Wenige Jahre später vertreibt er sein «Kindermehl» mit dem vom Familienwappen abgeleiteten Nest-Logo auf allen Kontinenten. Mit 61 Jahren verkauft er seine Firma und stirbt 1890.
1905 fusionierten seine Nachfolger mit der «Anglo-Swiss Condensed Milk Co.», die 1866 in Cham die erste Kondensmilch in Europa lancierte. Aus diesem Zusammenschluss entstand die weltweit grösste Nahrungsmittelgruppe mit rund 339 000 Mitarbeitern.

Die Stadt Zürich hat ein Erbe

 … und mit ihr die ganze Schweiz, ja die ganze Welt. Das magische Wort «Dada» hat 1916 die Kunst verändert. Auf Französisch bedeutet es Steckenpferd und auf Russisch «ja ja». Es gab sogar eine Lilienmilchseife mit dem Namen «Dada»! In der Kunst tauchte «Dada» vor genau hundert Jahren im Cabaret Voltaire an der Spiegelgasse 1 in Zürich zum ersten Mal auf. Eine kleine Gruppe von Emigranten rund um Hugo Ball und Emmy Hennings haben sich unter dem Begriff Dada gegen den Wahnsinn des Ersten Weltkriegs gestellt und mit Gedichten, Collagen, Tanz und Musik Sinnzertrümmerung betrieben.

150 Jahre SRK für mehr Menschlichkeit

Am 17. Juli 1866 wurde in Bern das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) gegründet. Das SRK folgte dem Ruf Henry Dunants, sich schon in Friedenszeiten darauf vorzubereiten, im Krieg verletzte Soldaten zu pflegen. Dieser Auftrag gilt bis heute, doch seither sind zahlreiche weitere Aufgaben dazugekommen.

Mit 500 000 Mitgliedern und 73 000 Freiwilligen ist das SRK heute die bedeutendste humanitäre Organisation der Schweiz. Mit seinen 24 Kantonalverbänden, den fünf Rettungsorganisationen, den Institutionen und der Geschäftsstelle ist es im ganzen Land verankert und aktiv. Die Freiwilligenarbeit wird von verschiedenen SRK-Botschafterinnen und –Botschaftern unterstützt. Zu ihnen gehört der Rapper Greis, der dafür extra einen Rap komponiert hat. «Was zählt, ist nicht was du bekommst, sondern was du gibst», ist seine Botschaft.

Auslandschweizer – die Schweiz anderswo

Ein Zehntel der Schweizer Bürgerinnen und Bürger hat den Wohnsitz im Ausland – 750 000 sind es insgesamt. Sie sind Teil des Schweizervolkes und haben in der Schweiz Rechte und Pflichten. Fast zwei Drittel der Ausgewanderten leben in Europa. Es gibt weltweit kein Land, in dem keine Schweizer wohnen. Die «fünfte Schweiz» ist nach Zürich und Bern sozusagen der drittgrösste Kanton. Die Auslandschweizer bleiben ihrem Herkunftsland meist eng verbunden – oft über Generationen hinweg. Die Auslandschweizer-Organisation (ASO), feiert 2016 ihr 100-Jahr-Jubiläum.

50 Jahre Tox Info Suisse

Seit 50 Jahren bietet Tox Info Suisse über die Notfallnummer 145 täglich rund um die Uhr seine Dienste an. Die meisten der etwa 37 500 Anfragen pro Jahr, die sowohl von Privatpersonen als auch von Ärzten stammen, betreffen Medikamentenvergiftungen. Betroffen sind oft Kleinkinder, die Tabletten verschlucken, weil diese nicht ausserhalb der Reichweite der kleinen Entdecker aufbewahrt werden. Jede zweite Beratung betrifft ein Kind unter fünf Jahren, prophylaktische Massnahmen können zur Verringerung solcher Unfälle beitragen.

Nationalgefühl geht durch die Berge

Ab 1200, als es mittels schwankenden Stegen und einer mit Teufels Hilfe erbauten Brücke gelang, die wilde Schöllenen zu bezwin­gen, nahm der Angriff auf die Alpenbar­riere systematische Züge an. Bald schon kamen sich die Säumerkarawanen gegen­seitig in den Weg. Die Geschichte der Staus am Gotthard nahm ihren Anfang.

Mit dem Ausbau des Saumweges zur Pass­strasse begann die Zeit der Postkutschen. Mindestens 15 solcher Kurse fuhren täglich in beide Richtungen. Doch auch dies reichte kaum. Mit der Eröffnung des Scheiteltunnels 1882 – einem bahntechnischen Meister­werk – wurden die Krokodil-Lokomotive und die Kehrtunnels weltberühmt. 1980 folgte die Eröffnung des Strassentunnels, und die Geschichte geht weiter.

Mit dem Gotthard-Basistunnel eröffnen sich neue Nord-Süd-Perspektiven. 57 Ki­lometer ist er lang – ein Tunnelbau-Welt­rekord. 28‘200‘000 Tonnen Gestein wur­den dafür ausgebrochen, 325 Züge werden täglich das Massiv durchqueren.

Böse Männer zeigen sich hosenlüpfig

Das "Eidgenössische Schwing- und Älplerfest" ist der grösste Sportanlass in der Schweiz und wird alle drei Jahre durchgeführt. Dieses Jahr vom Freitag bis Sonntag, 26.-28. August, auf dem Areal des Militärflugplatzes Payerne. Im Mittelpunkt des Festes stehen das Schwingen und die Krönung des Schwingerkönigs in einer 50'000 Zuschauer umfassenden Arena. Daneben kämpfen aber auch die Hornusser und die Steinstosser um die besten Plätze. Umrahmt wir das Sportliche mit einem riesigen Volksfest mit diversen Konzerten und Animationen.

Ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte

Bis 1981 waren fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzie­rungen ein düsteres Kapitel der Schweizer Sozialgeschichte. Vielen Kindern und Jugendlichen wurde damals Leid und Unrecht angetan. Ihre körperli­che, psychische oder sexuelle Integrität oder ihre geis­tige Entwicklung wurde zum Teil schwer beeinträch­tigt, und manche leiden noch heute unter den Folgen dieser Geschehnisse. Die Öffentlichkeit wird sich des Unrechts bewusst, das damals viele Heim-, Pflege- oder Verdingkinder erlitten haben. Zurzeit behandelt das Parlament eine Gesetzesvorlage mit einem Gegenvorschlag zur Wiedergutmachungsinitiative. Dabei geht es nicht darum, Vergangenes ungeschehen zu machen, sondern darum, Solidarität mit den damaligen Opfern zu üben und Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen.

Schweizer Musikgeschichte und kein bisschen müde

Dieter Meier und Boris Blank: zwei Männer, die mit ihrer Musik Weltruhm erlangt haben. Klangexperimente in einem Testlabor für Autos war 1979 die Geburtsstunde der Band Yello, die Anfang der Achtziger­jahre mit Alben wie «Stella» die elektro­nische Musik revolutionierte. Welthits wie «The Race», «Oh Yeah» und «Bostich» brachten dem Musikerduo bedeutende Charterfolge in den USA, Deutschland, England und der Schweiz. Die beiden erhielten 1997 den Kunstpreis der Stadt Zürich und 2014 zum 35-jährigen Bestehen von Yello den deutschen Echo-Preis für ihr Lebenswerk.

Spagat über den Atlantik

Im 19. Jahrhundert liessen sich die ersten Schweizer Familien in der Dominikani­schen Republik nieder. Die offiziellen bi­lateralen Beziehungen gehen jedoch ins Jahr 1936 zurück, als die Schweiz Herrn Frederic Schaad zum ersten Honorarkon­sul ernannte und ein Konsulat in Santo Domingo eröffnete. Dieses wurde 1959 zu einem Generalkonsulat umgewandelt und im Jahr 2007 zu einer Botschaft auf­gewertet. Die Dominikanische Republik ihrerseits eröffnete 1999 eine Botschaft in Bern. Die beiden Länder pflegen seit Beginn der bilateralen Beziehungen, die dieses Jahr ihr 80-jähriges Jubiläum feiern, sehr gute ökonomische, politische und kultu­relle Beziehungen. Obschon die Dominikanische Republik wohl vielen Schweizern vorwiegend als tropischer Badeferienort bekannt ist, sind die Gemeinsamkeiten mit der Schweiz grösser, als man denkt: Sowohl in Bezug auf die Einwohnerzahl (DR: 10 Millionen, CH: 8,5 Millionen) als auch hinsichtlich der Fläche (DR: 48 000 km², CH: 41 000 km²) ähneln sich die beiden Länder sehr.

Erneuerbare Energie verleiht Flügel

Mit Sonnenenergie um die Welt. Zwei Schweizer Wissenschaftler hatten sich zum Ziel gesetzt, einmal um die Welt zu fliegen. Mit 17‘248 Solarzellen an Bord. Ohne Kerosin. Im März 2015 starteten sie in Abu Dhabi mit der «Solar Impulse 2» zur ersten Etappe ihrer Weltumrundung. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 73 Stundenkilometern flogen Bertrand Piccard und André Borschberg via Indien nach China, weiter über den Pazifik. Auf Hawaii mussten sie im Win­ter 2015/2016 eine wetterbedingte Pause einlegen, bevor sie die Reise am 21. April 2016 fortsetzen konnten. Der Nonstop-Flug von New York über den Atlantik nach Sevilla dauerte dann ins­gesamt 71 Stunden und 8 Minuten. Am 26. Juli 2016 landete die Solar Impulse 2 wieder am Ausgangspunkt Abu Dhabi.

Während der ganzen Reise wurde das 2,3 Tonnen schwere Solarflugzeug aus­schliesslich durch die tagsüber getankte Sonnenenergie angetrieben und legte so in 17 Etappen 43‘041 km zurück. Eine Meisterleistung!

Nächster Treff

Montag, 18. Dezember 2017
19:00 - 21:00 Uhr

Clublokal

FBW Museum
Zürcherstrasse 95
8620 Wetzikon

Adresse

Philatelistenclub Wetzikon
und Umgebung
Jakob Meier (Präsident)
Industriestrasse 53
8625 Gossau