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Schweizer-Briefmarken erzählen Geschichte 

(Quelle: Die Lupe und Internet)

Jubiläum des Weltpostvereins
Am 9. Oktober 1874 wurde im Rathaus zum Äusseren Stand von Bern auf Vorschlag des deutschen Generalpostdirektors Heinrich von Stephan ein Allgemeiner Postverein von 22 Staaten gegründet. Dieser zählt zu den ältesten Internationalen Organisationen. Der Weltpostvertrag wurde von 20 Gründungsstaaten ratifiziert und trat am 1. Juli 1875 in Kraft. Bis heute besteht die Hauptaufgabe des Weltpostvereins in der Sicherstellung einer weltumspannenden, zeitnahen Zustellung von Briefen und Paketen übernder- und Sprachgrenzen hinweg. Die Notwendigkeit einer koordinierenden Instanz wie des Weltpostvereins wird deutlich angesichts der Zahlen, die das weltweite Postwesen beschreiben (Stand 2003): 6 Millionen Postmitarbeiter; 700.000 Poststellen, 430 Milliarden Briefe (davon 6 Milliarden grenzüberschreitend); 4,4 Milliarden Pakete (davon 82 Millionen grenzüberschreitend)

Lindauer Bote
Der Lindauer- oder Mailänder Bote steht als Beruf für die frühneuzeitliche Kommunikation, den Handel und den Verkehr ab der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Auf den unsicheren und vielgestaltigen Wegen der Transitrouten etablierten sich damals regelmässige Botendienste zwischen bedeutenden Streckenorten, in diesem Fall zwischen Lindau am Bodensee und Mailand. Der Lindauer Bote war weder Postillion noch Fuhrmann und er war auch kein Säumer. Er war vielmehr als Vertrauensmann unterwegs. Die erste, gesicherte Überlieferung des Lindauer Boten stammt aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts, obschon es den Boten schon seit dem 14. Jahrhundert gab. Seine Zeit lief ab, als eine ganz neue Generation von Fahrstrassen auch über die wichtigen Alpenpässe gebaut wurde, über die dann Postkutschen verkehrten, die das Reisen leichter und sicherer und den Boten damit überflüssig machten.

Nastrovje
Seit 200 Jahren pflegen Russland und die Schweiz diplomatische Beziehungen die während des Zweiten Weltkriegs für kurze Zeit aufgelöst wurden. Nach diesem Unterbruch entwickeln sie sich stabil und erreichten in den letzten Jahrzehnten neue Dimensionen. Zum runden Geburtstag dieser Verbindung erscheint eine Gemeinschaftsausgabe von der Schweiz und Russland mit jeweils einem wichtigen Wahrzeichen der Hauptstadt.

Wer kennt ihn nicht, den Zytgloggeturm: Wahrzeichen der Bundeshauptstadt. Das zu Beginn des 13. Jahrhunderts als Wehrturm erbaute Gebäude begrenzte damals die Stadt Bern auf der westlichen Seite. Mit dem Wachstum der Stadt rückte der Turm mehr ins Stadtzentrum, wo er als Wehrturm nutzlos wurde. Während des 15. Jahrhunderts wurde er als Gefängnis genutzt, danach fungierte er als Uhrturm – Zytglogge. Von da an gab seine Turmuhr die für die ganze Stadt verbindliche Zeit an und wurde zum Fixpunkt der Wegstundenmessung. Unten im Tordurchgang wurden die Erlasse und Verordnungen der Stadt Bern angeschlagen und seit dem 18. Jahrhundert die Längenmasse zur öffentlichen Kontrolle angebracht. Nicht nur wegen seiner bewegten Geschichte, sondern auch dank seines speziellen Glockenspiels, dem Ringelreih von Bären, Löwen, Hahn und dem Zeitgott Chronos, geniesst der Zytgloggeturm Ansehen im In- und Ausland.

Der Kazansky-Turm ist zwar von weitem erkennbar, doch ist es nicht der Turm selbst, der berühmt ist … Dieser ist nämlich der imposanteste Bestandteil des Kasaner-Bahnhofs, einer der acht grössten Bahnhöfe in Moskau. Der Bahnhof entstand im Jahr 1862 und war zunächst nicht mehr als ein Holzhäuschen. Zwei Jahre später wurde das  Gebäude abgebrochen und ein steinernes Bahnhofsgebäude errichtet. Mit der Verlängerung der Eisenbahnstrecke weiter ostwärts bis in die Wolgametropole Kasan – der Namensgeberin des Bahnhofs – musste der Bahnhof erneut ausgebaut werden. Im Jahr 1918, in der Folge der Verstaatlichung der Eisenbahn, wurde mit dem Bau des heutigen Bahnhofsgebäudes begonnen. Die vollständige Fertigstellung erfolgte erst im Jahr 1940.

2132 Möglichkeiten über Meer
Am 4. Juni 1889 nahm die Pilatusbahn unter Dampf ihren Betrieb auf. 600 Mann bauten in 400 Tagen ein Pionierstück. Die bis heute steilste Zahnradbahn der Welt gilt als Meisterwerk der Ingenieurtechnik.
Technisch einzigartig: Locher- Zahnstangenprinzip
Der Zürcher Eduard Locher-Freuler (1840–1910) galt als Visionär, wählte ein komplett neuartiges Zahnradsystem (Locher-System), verkleinerte die Spur auf 80 Zentimeter, verringerte den Kurvenradius und bezwang eine Strecke von über 4,5 Kilometern mit Steigungen von bis zu 48 Prozent. Nach dem Bau der Pilatus Zahnradbahn widmete sich Locher diversen Brückenprojekten – auch am Gotthard – und visionären Tunnelbauten in der Schweiz. So fand sein Locher-System keine Neuauflage an einem anderen Ort. Deshalb hegen und pflegen die Fachleute am Pilatus ihr Locher-System wie eine Perle.

Landjäger und Liebesbriefe
Seit 125 Jahren versüsst die Feldpost mit üppigen Fresspäckli und leidenschaftlichen Liebesbriefen das Soldatenleben. 2 Millionen Briefe, eine Viertelmillion Pakete und 1,3 Millionen von den Verlagen kostenlos zur Verfügung gestellte Zeitungen verteilt die Feldpost jährlich an ihre Empfänger – notabene portofrei bis fünf Kilo. Die Feldpost mit den rund 30 Waffenplatzpostbüros sorgt heute nicht nur für Nach- und Rückschub von Briefen und Paketen in jeder Ecke der Schweiz. Sie ist auch militärische Auskunftsstelle für Truppenstandorte und Telefonnummern (Büro Schweiz). Mehr noch: Seit 2004 wirkt sie gar über unsere Landesgrenzen hinaus. Wo immer Schweizer Armeeangehörige fern der Heimat Dienst leisten, organisiert die Feldpost die postalische Versorgung. Eines scheint deshalb so sicher wie das Amen in der Kirche: Die Armee wird immer eine Postversorgung brauchen. Keine Armee ohne Landjäger und Liebesbriefe eben.

Handel und Freundschaft
Vor 150 Jahren, am 6. Februar 1864, wurde in Tokio der erste Handels- und Freundschaftsvertrag zwischen der Schweiz und Japan unterzeichnet. Dabei ging nicht alles reibungslos: Die Schweiz stand am Anfang einer industriellen Revolution und eines starken wirtschaftlichen Wachstums. Dem gegenüber befand sich Japan in Aufruhr. Nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages entwickelten sich die Wirtschaftsbeziehungen prächtig – bereits 1880 war ein Dutzend Schweizer Firmen in der Gegend von Yokohama präsent. Das alpine Binnenland Schweiz und das fernöstliche Inselreich stellen zwar denkbar grösste geografische Gegensätze dar. Doch in Zeiten des Umbruchs hat die Schweiz Japan immer wieder als Vorbild gedient.

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Montag, 18. Dezember 2017
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